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Zecken: Gefahr der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) | Medizin

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (Synonyme: (FSME); FSME-Virus; Frühsommer-Meningoenzephalitis; Tick-borne encephalitis; Zeckenenzephalitis; Mitteleuropäische Enzephalitis, durch Zecken übertragen) ist eine Infektionskrankheit, die durch Flaviviren ausgelöst wird. Mit dem Virus infizierte Zecken der Gattung Ixodes ricinus (Holzbock) können mit ihren Biss das Virus übertragen. Sie sind Überträger der FSME in einem Gebiet von Skandinavien bis zum Ural. Außerdem können diese Zecken die Borreliose übertragen.

Die Erkrankung verläuft meist leicht und wird als Sommergrippe fehl gedeutet. In Deutschland wurden im Jahr 2011 nur circa 438 Fälle gemeldet, die Dunkelziffer wird aber vermutlich viel höher liegen.

Die Krankheitsfälle treten meist in den Sommermonaten zwischen April und Oktober auf.

Etwa 30 % der Infektionen verlaufen symptomatisch. Die Infektion verläuft in zwei Phasen. In der frühen Phase treten lediglich grippeähnliche Symptome auf, während in der zweiten Phase, die sich nach einem symptomfreien Intervall anschließt, neurologische Symptome auftreten. 

In den FSME gefährdeten Regionen in Deutschland sind circa 1 % der Zecken infiziert.  Zu den FSME Risikogebieten gehören in Deutschland folgende Regionen:

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Südliches Hessen
  • Landkreis Marburg Biedenkopf in Hessen
  • Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz
  • Südliches und östliches Thüringen

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Frühsommer-Meningoenzephalitis hinweisen:

Symptome der frühen Phase:

  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Katarrh – leichte Entzündung der Schleimhäute der Atemwege
  • Mäßiges Fieber
  • Nausea (Übelkeit)/Erbrechen
  • Vertigo (Schwindel)

Nur bei 30 % der Infizierten treten Symptome auf.

Bei 10 % der Infizierten entsteht dann nach einem symptomfreien Intervall von circa einer Woche eine Meningoenzephalitis (Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns) mit folgenden Symptomen:

  • Plötzlich beginnendes hohes Fieber
  • Nausea (Übelkeit)/Erbrechen
  • Myalgie (Muskelschmerzen)
  • Meningismus (Nackensteifigkeit)
  • Stupor – körperliche und geistige Inaktivität bei wachem Bewusstsein
  • Koma
  • Myelitis (Rückenmarksentzündung)
  • Paresen (Lähmungen)
  • Epilepsie – wiederkehrende Krampfanfälle
  • Chronische Kopfschmerzen

Denken Sie bitte an Ihren FSME-Schutz. Es besteht die Gefahr an Hirnhautentzündung zu erkranken. Eine Auffrischung wird ca. alle 3-5 Jahren empfohlen.

Überprüfen Sie Ihren Impfschutz und vereinbaren Sie ggf. einen Termin in unserer Praxis.