Praxis & Medizin

Vitamin D-Wirkung: Unterschiede zwischen Krebstypen | Vitalstoffe - Mikronährstoffe

Die Untersuchungsergebnisse einer Forschergruppe aus den USA zeigen, dass die präventive Wirkung von Vitamin D bei Kolorektalkrebs (Enddarmkrebs) nicht für alle Krebstypen gleichermaßen existiert. In einer Fall-Kontroll-Studie werteten die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Song und Kollegen Daten aus der „Nurses Health Study“ und der „Health Professionals Follow-up Study“ aus. Sie untersuchten die Vitamin D-Konzentrationen von 318 Teilnehmern die während des Studienzeitraumes an Rektum- oder Kolonkarzinomen erkrankten sowie von 624 gesunden Personen.

Ergebnisse Die Ergebnisse der Datenauswertung zeigten, dass die präventive Wirkung von Vitamin D anhängig vom Krebstyp ist. Teilnehmer mit einer hohen Vitamin D-Konzentration im Blut, erkrankten zu 90 % seltener an Rektum- oder Kolonkrebs als solche mit einer niedrigen Konzentration (Odd Ratio (OR) 0,10; 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,03 - 0,35; p < 0,001). Diese Wirkung konnte jedoch nur für Krebserkrankungen festgestellt werden, die eine hohe Reaktion des Immunsystems aufweisen. Für andere Krebstypen war der Zusammenhang nicht signifikant (p > 0,5).

Zusammenfassung Ein guter Vitamin D-Status kann das Risiko an Rektum- oder Kolonkarzinomen mit einer hohen Beteiligung des Immunsystems zu erkranken signifikant senken.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrstudie II 2008) In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

 

Song M, Nishihara R, Wang M, Chan AT, Qian ZR, Inamura K, Zhang X, Ng K, Kim SA, Mima K, Sukawa Y, Nosho K, Fuchs CS, Giovannucci EL, Wu K, Ogino S Plasma 25-hydroxyvitamin D and colorectal cancer risk according to tumour immunity status. Gut 1/2015